Wie
gestern angekùndigt, bin ich heute auf der
Interpneu gewesen. Eine seit vielen Jahren stattfindende pneumologische
Fortbildung in Nūrnberg. Grosses medizinisches
Kino!
Was ist
neu? Nun, die klassische Einteilung der COPD nach der FEV1 wird wegen diverser
Nachteile verlassen. Es gibt neu eine Vierfeldertafel, welche sich nach dem
Ausmaß der Lungenfunktionseinschränkung bzw. nach der Anzahl der exazerbationen pro Jahr
(>2 Exazerbationen; der höhere SChweregrad zählt!) und nach dem Ausmaß der Symptome, welche anhand
der MRC Dyspnoe Skala bzw. CAT Instrument (in Deutscher Sprache! Aber etwas ausführlicher und möglicherweise dadurch klinisch wenig praktikabel) festgelegt werden. Hier ist zunächst die etwas leichter zu verstehende MRC Dyspnoe Skala:
Wichtig für die Praxis: wenn der Patient mit Gleichaltrigen nicht mehr mithalten kann, gehört er von der Klassifikation in den höheren Schweregrad (Skala größer 2).
Aus
dieser Vierfelder Tafel werden die Klassen A bis D festgelegt und entsprechend
die Therapieempfehlungen festgelegt.
Wichtig
erscheint mit nochmals zu betonen, dass inhalative Steroide erst ab Stadium C
gegeben werden und auch eine Monotherapie mit inhalativen Anticholinergikum
Therapieziel
bei COPD sollte auf die Vermeidung von Exazerbationen ausgerichtet sein. Der
neue GOLD Report ist mehr auf die Betonung der Symptome ausgerichtet.
Wer das
Originaldokument nicht lesen möchte, sollte zumindest
deutschsprachige Zusammenfassungen lesen.
Über den Tellerrand gesehen:
Prophylaxe
mit Azithromycin 250mg p.o. einmal täglich führt bei COPD Patienten zu einer klinisch signifikanten Verbesserung der
Symptomatik und Reduzierung der Exazerbationen. Das begleitende Editorial finden Sie hier. Was dies für die klinische Praxis bedeutet, ist derzeit unklar. Azithromycin ist mit einer Erhöhung der kardiovaskulären Sterblichkeit assoziiert, auch die Bedeutung der Keimselektion ist unklar. Und wer noch mehr wissen will .... siehe hier.
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